UNSER ZAHNFLEISCH
Das Zahnfleisch ist ein wichtiger Bestandteil des Zahnhalteapparates. Es muss genauso gut gepflegt und gereinigt werden, wie die Zähne. Mit der Zahnbürste sollte es beim Zähneputzen massiert werden. Ein Interdentalbürstchen oder die Zahnseide ist für die Zwischenräume der Zähne sehr zu empfehlen, denn dort setzten sich vermehrt Bakterien und Essensreste ab. Durch eine professionelle Zahnreinigung ca. 1-2 mal jährlich, ist die Reinigung zu fast 100% gewährleistet. Sollten die Beläge zu lange am/unter dem Zahnfleisch verweilen, schwillt es an und es entsteht eine Entzündung. Daraus bildet sich eine sogenannte „Zahnfleischtasche“. Bei einer Taschentiefe ab 3,5 mm spricht man bereits von einer Paradontitis. Das heißt, dass der Zahnhalteapparat krankhaft verändert ist und bei einer Taschentiefe von mehr als 5mm, das Keimspektrum ist so hoch, sodass der Knochen zurück geht.
Durch die Erhebung des PSI (den Parodontalen Screening Index, messen von den Taschentiefen), der bei der routinemäßigen zahnärztlichen Untersuchung aufgenommen wird, kann der Patient sich selbst ein Bild über den Gesundheitszustand seines Zahnfleisches machen.
Sollte sich im Laufe der Zeit herauskristallisieren, dass auch durch maximale Pflege keine Besserung eintritt, wird der Zahnarzt eine Paradontitis Behandlung anraten, um die Taschentiefen kleiner zu bekommen.
Dieses geschieht mit Skaylern ( kleine anatomisch geformte Messerchen) die am Zahn entlang bis zum Grund der Tasche geführt werden und dann langsam nach oben gezogen werden. Dadurch wird die Tasche ausgeräumt und die Schleimhaut kann sich wieder fest an den Zahn legen.
Der Patient muss sich jetzt in regelmäßigen Abständen zur Reinigung in der Praxis einfinden.
Bleibt eine chronische Zahnfleischentzündung unbehandelt, entstehen durch die Erreger ein erhöhtes Herzkreislauf- und Schlaganfall Risiko, Lungenentzündung, Frühgeburten, Diabetes, Blasen- und Prostataprobleme, bis hinzu Depressionen.